Warum ist das 2K Verfahren so effektiv? Wie lange dauert es von der Anfrage bis zur Serienproduktion? Welche Informationen muss ich für die Fertigung eines Kunststoffteils liefern? Wie kann ich Verzug beim Erkalten der Kunststoffteile vermeiden? Beim Zweikomponenten (2K) Spritzguss, werden zwei Kunststoffe in einem Fertigungsablauf verarbeitet. Dieses Verfahren spart nicht nur Ressourcen wie Zeit und Personal, sondern bietet auch viele Vorteile für das Teil selbst. Es können Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften in einem Bauteil ohne zusätzliche Fügeverfahren, wie Kleben oder Schweißen, vereint werden. Das so entstandene multifunktionale Bauteil, kann wirtschaftlich und prozesssicher gefertigt werden und hat ein optisch einwandfreies Erscheinungsbild ohne unschöne Kanten, Klebereste oder anderer Störfaktoren. Die Zeitspanne von der Anfrage bis zum fertigen Serienprodukt eines „einfachen“ Spritzgussproduktes ist immer individuell vom Kunden und den Produktanforderungen abhängig. Je nach Komplexität werden nach Eingang einer Anfrage bis zum Angebotsversand zwischen 2-4 Wochen benötigt, um die technische Machbarkeit zu prüfen und Angebote von Lieferanten einzuholen. Nach Auftrag kommen zwischen 12-14 Wochen für die Werkzeugerstellung hinzu, auf welche dann die Korrekturschleifen folgen (im Durchschnitt ca. 3 Stück á 3 Wochen) bis die finale Freigabe zur Serienproduktion durch den Kunden erfolgen kann. Um die Anfrage für ein Kunststoffteil vollumfänglich bearbeiten zu können, bedarf es im Vorfeld folgender Informationen: Zeichnung mit Toleranz-Angaben 3D-Modell Materialangabe + Farbe mit Angaben des Handelsnamen und Typ jährliche Stückzahlen Staffelmenge (wenn gewünscht) Lieferort Art der Verpackung Anzahl Kavitäten im Werkzeug (falls sie dies vorgeben möchten) Montage-Verfahren (wenn gewünscht) Anforderungen oder Norme (Reinraumproduktion etc.) Grobe Terminschiene Selbstverständlich gilt immer: Je mehr Informationen Sie uns bereitstellen, desto besser können wir Ihnen ein optimiertes Angebot erstellen. Beim Erkalten der Kunststoffteile kann es zum Verzug kommen - das Teil verändert seine Form. Um das zu vermeiden, müssen im Vorfeld Maßnahmen ergriffen werden. Dazu zählt beispielsweise die Festlegung der Werkzeugauslegung und die Definition der Anschnittsposition, also der Punkt am Teil, an dem der flüssige Kunststoff (kunststoffschmelze) ins Werkzeug eingeführt wird. Speziell bei dickwandigen Teilen, gilt es Masseanhäufungen zu vermeiden - das Fließweg-Wanddickenverhältnis muss exakt passen. Für Teile, die besonders Verzugsgefährdet sind, empfiehlt es sich verzugsarme Materialien zu verwenden. Dazu gehören z.B. PC und ABS. Des Weiteren empfiehlt sich im Vorfeld eine Mouldflow Analyse zu erstellen, bei welcher das Fließverhalten des Kunststoffs im Werkzeug exakt berechnet und analysiert werden kann. Die Einstellung spezieller Parameter kann dann so vorgenommen werden, dass sich die Kunststoffmasse bei Erkalten nicht verzieht.